Auf der Gamescom hatte ich die Gelegenheit, zwei faszinierende Spiele bei Daedalic zu sehen: The Occultist und Woodo. Beide Titel könnten unterschiedlicher kaum sein, haben mich aber auf ihre eigene Art beeindruckt.
The Occultist – Eine Reise ins Übernatürliche
The Occultist ist ein Horror-Adventure, das uns in die Rolle von Alan Rebels versetzt, einem paranormalen Ermittler, der zur mysteriösen Insel GodStone reist, um das Verschwinden seines Vaters aufzuklären. Alans Reise wird von seinem mysteriösen Pendel begleitet, einem Objekt, das ihn bei all seinen früheren Fällen unterstützt hat. Die düstere Atmosphäre, gepaart mit der unheimlichen Optik der Insel, zieht SpielerInnen sofort in den Bann. Die EntwicklerInnen haben mir das Spiel ausgiebig vorgestellt und meine Fragen dazu beantwortet.

Besonders beeindruckend ist der Einsatz von Alan’s Fähigkeiten: Er kann Geister kontaktieren und Dinge sehen, die anderen verborgen bleiben. Dabei gibt es kaum ein Interface, was die Immersion verstärkt. Das Gameplay wird ergänzt durch kreative Rätsel, bei denen Alan unter anderem eine Eule steuert oder Ratten kontrolliert, um Gegner abzulenken. Alans linke Hand verfällt, wenn er Schaden nimmt, was das Spielgefühl zusätzlich intensiviert.
The Occultist besticht durch handgefertigte Umgebungen wie ein Waisenhaus, ein Krankenhaus und einen Friedhof, die alle miteinander verbunden sind. Die Schauplätze wirken, als wären sie in den 50ern stehengeblieben und erzeugen eine beklemmende, mystische Atmosphäre. Die EntwicklerInnen berichteten auch, dass sie viele Stunden in San Francisco unterwegs waren, um sich an realen Schauplätzen umzusehen und sich inspirieren zu lassen. Beim Termin horchte ich genau auf und erkannte eine altbekannte Stimme, die mich schon viele Stunden durch ein anderes Spiel begleitet hatte; Der bekannte Sprecher Doug Cockle, die Stimme von Geralt von Riva aus The Witcher, verleiht Alan zusätzlich Charakter und fängt die Stimmung perfekt ein. Selbst wenn ihr keine großen Horror-Fans seid, solltet ihr euch dieses Game auf jeden Fall anschauen, denn es besticht durch den erzählerischen Aufbau und die Umgebung, in der sich die Figur bewegt. Der Soundtrack des Spiels wurde vom Nationalorchester Bratislava aufgenommen und verstärkt die düstere Stimmung. Mit einer Spielzeit von etwa 10-12 Stunden wird The Occultist 2025 erscheinen.
Woodo – Entspannung pur im Puzzle-Paradies
Woodo hingegen ist das komplette Gegenteil, sowohl optisch als auch erzählerisch (wobei beide Hauptfiguren zu Orten reisen, die ihre Vergangenheit wieder aufbauen): ein gemütliches 3D-Rätsel-Matching-Spiel, das auf Diorama-Baumechaniken basiert. Es erzählt die herzerwärmende Geschichte von Foxy, die den Sommer auf dem Land verbringt und dort eine neue Welt entdeckt. Woodo besticht durch seinen einzigartigen Grafikstil und die entspannte, stressfreie Atmosphäre.

Die Puzzle-Mechaniken sind intuitiv und lassen SpielerInnen weiße Flächen durch das Platzieren von Objekten nach und nach einfärben, begleitet von beruhigenden Sounds und ASMR-artigen Geräuschen. Jede Interaktion ist befriedigend und bringt uns der charmanten Geschichte, die von einer angenehmen Erzählerstimme begleitet wird, näher. Es hat etwas meditatives, jeden Platz zu finden und zu sehen, wie die weiße Welt bunt wird.
Entwickelt wurde Woodo von nur zwei Personen, was den liebevollen und persönlichen Charakter des Spiels widerspiegelt. Es bietet eine einzigartige Kombination aus Puzzlespaß und einer emotionalen Reise, ohne sich dabei zu wiederholen.
Beide Spiele zeigen, dass Daedalic ein breites Spektrum an Genres beherrscht – von düsteren, psychologischen Abenteuern bis hin zu entspannten, kreativen Erlebnissen. Ich freue mich schon sehr darauf, beide Titel in voller Länge erleben zu können!