Häufig werde ich gefragt, welches Setup ich sowohl für die Arbeit als auch für meine Hobbys nutze. Dabei vertrete ich die Meinung, dass auch kleine Dinge Großes bewirken können, besonders bei einem festgelegten Budget ohne Planung für weitere Anschaffungen in der nächsten Zeit. MSI hat mir für diesen Testz mit dem Trident einen Mini-PC zur Verfügung gestellt, der leistungsstarke Hardware mit einem schlichten Auftreten präsentieren soll.
Das 3,17 Kilogramm leichte Gehäuse kommt mit einem schlanken Design daher, das man sowohl stehend als auch liegend in das eigene Setup integrieren kann. Im 4.72 Liter großen Gehäuse befinden sich so einige Komponenten, die neben der optimalen VR– und Grafik-Tauglichkeit auch ein angenehmes Sound-Erlebnis versprechen durch den Audio Boost 3. Mit 8-Kanal HD Audio liefert dieser laut MSI einen kristallklaren Sound.
Die technischen Daten:
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Aussehen und Technik
Nur wenige farbige Akzente stechen bei dem Design des Trident hervor, wenn man das Gehäuse näher betrachtet. Zum einen das Mystic Light, ein RGB-LED-Streifen, den man nach Wunsch konfigurieren kann und das kleine MSI Logo auf der gebürsteten Oberfläche des sonst dunkel gehaltenen Gehäuses. Trotz der zahlreichen Anschlüsse ist der Trident in seiner Bauweise kompakt und kann sowohl mit als auch ohne Standfuß, dann liegend, genutzt werden. Für das heimische Hi-Fi-Rack also gut geeignet. Trotz der dunklen Bauteile und der fest verbundenen Materialien muss man im Heimkino, das bei den meisten Besitzern überwiegend dunkel gehalten wird, auf die Punkte bei den zusammengebauten Teilen hinweisen, durch die die internen LEDs leicht durchscheinen können. Doch ist der Trident schon zu kompakt für bestimmte Anschlüsse? Das wird das eigene Setup verraten. Die angeschlossene Corsair Gaming CH-9000092-DE STRAFE Tastatur ist nicht gerade dünn und braucht bei den Anschlüssen einfach ihren Platz. Ein Blu-ray Laufwerk wird man zudem nicht finden.
Durch ein dynamisch entworfenes Lochgitter auf der Vorderseite könnt ihr den Lüfter der Grafikkarte betrachten, während die Silent Storm 2 Kühlung die Wärme durch ihr System ableitet. So hat man die Hitze-Entwicklung stets im Griff, höchstens für das eigene Wohlbefinden sollte man bei diesen Temperaturen draußen ein Glas kühler Limonade zu sich nehmen, während der Trident hitzige Videospiel-Gefechte überträgt. Und das macht er ziemlich gut – getestet wurden unter anderem Conan Exiles, The Crew, GTA V, Hitman, Mafia 3 und Senran Kagura. Die VR Funktion konnte für diesen Test nicht angefügt werden.
Mit aktuellen Games hat der Trident kaum Probleme, insbesondere nicht mit hohen Einstellungen. The Crew mit der Erweiterung Calling All Units zeigt sich so von einer recht schicken Seite. Sich in der Rolle eines Polizisten oder eines Street-Racers schnelle Verfolgungsjagden zu liefern, ohne mit Frame-Einbrüchen rechnen zu müssen, gibt der Leistung die restliche Würze. Um ihn bis an seine Grenzen zu treiben brauchte es erst das RAM-hungrige GTA V und später Adobe Premiere Pro mit einigen sehr langen HD Videos, die die Betriebstemperatur bis zu 80 Grad förderten und darüber die Leistung leicht drosselten. Dem kleinen System ist also einiges zuzutrauen. Streamen und Spielen lief mit dem Trident problemlos.
Sowohl als kleine Workstation als auch als Gaming-PC kann er sich für Multitasker als nützlich erweisen. Die hauseigenen Software-Apps wie das Gaming Center helfen dabei, Einstellungen vorzunehmen und Kontrolle über das System zu haben. Wer sich nicht gern durch Konfigurationen kämpft wird hiermit eine gute Hilfe finden.
Audio-System
Videospiele, was wären sie ohne ihre Soundtracks. Insbesondere in der heutigen Zeit wird ein guter Ton geschätzt, wenn Publisher große Namen in ihre Projekte mit einbeziehen. Wenn der Sound der Kulisse sowie der ausgeführten Aktionen im Spiel nicht stimmig ist mit dem grafischen Auftreten, dann kann dies schon zu einer Minderung des Spielerlebnisses beitragen. Umso wichtiger war es, den Mini-PC mit der Heimkino-Musikanlage zu verbinden, um das Sound-Futter mal genauer zu betrachten. Der Trident wurde mit Hilfe eines Wireworld Island 7 HDMI Kabels mit einer Marantz High End Heimkino-Vorstufe verbunden, die sich in einem Soundsystem mit 6 Samson PA-Endstufen und einem Klipsch Surroundset aus der RP-Serie, inkl. RP-280F Standlautsprechern, wiederfindet.
Bevor ein Spiel gestartet wurde, mussten einige Songs in Hi-Res 24-Bit Qualität zeigen, ob der Trident ein guter Musik-Lieferant ist, schließlich wurde schon oft darüber gesprochen, dass gerade dieser PC die Möglichkeit bietet, ihn dezent im Wohnzimmer zu integrieren. Er ergänzt sich durch seinen Audio Boost 3 gut, solange man den Sound über die eigene Musikanlage regelt. Dies bedarf einiger Einstellungen und natürlich Zeit, denn jeder hört anders und hat einen eigenen Geschmack was beispielsweise den Bass angeht. In dem vorliegenden System fand der Mini-PC seinen Platz. Beispielsweise kam das Blubbern eines amerikanischen V8 Mustang in dem Spiel The Crew sehr gut rüber und gemeinsam mit dem scharfen Bild bekommt man ein sehr schönes Arcade-Renn-Feeling geboten. Mafia 3 bietet mit seinen Kulissen dagegen ein konzentriertes Spielerlebnis, wenn Lincoln Clay sich durch ganz New Bordeaux kämpft. Mit HDMI-Handshakes gab es keinerlei Probleme. Das Gerät selbst ist in den meisten Fällen geräuscharm, wird es aber gefordert, dann kann es hinsichtlich der Lautstärke mit einer PlayStation 4 mithalten. Wie bereits beschrieben empfindet jeder Lautstärke anders, die einen stört ein hörbarer Lüfter bei einer hohen Forderung des Systems kaum, andere werden fast verrückt.
Fazit
Der kompakte Trident fügt sich mit seinem Design sowohl auf dem Schreibtisch als auch im Wohnraum gut in bestehende Systeme ein. Mit zahlreichen Anschlüssen ausgestattet liefert der Mini-PC die Möglichkeit, verschiedene Setups auszuprobieren – oder ihn gemeinsam mit einer schlanken Tastatur und Maus in den Rucksack zu stecken. Generell ist er eine gute Wahl, wenn man sich auf Komplettsysteme verlassen möchte. Mit einer soliden GTX 1060 und dem i7 Prozessor im Gehäuse kann man mit der Möglichkeit, bis zu 32 GB RAM verbauen zu können, eine gute Grundlage für Alltag und Hobby schaffen. Im Heimkino-Bereich funktioniert die Integration des Systems, um Streaming-Dienste damit nutzen und deren Produkte abspielen zu können, sogar sehr gut. Allerdings wird die Integration des Systems für Freunde der Blu-ray schwierig, da ein entsprechendes Laufwerk fehlt. Dies kann man jedoch anders realisieren.
Für Plug-and-Play Gaming ist der schmale Trident ausgezeichnet geeignet und erfüllt seinen Zweck hervorragend.