Die Begeisterung für True-Crime-Geschichten ist ungebrochen: Über 5.000 Filme und Serien sind unter dem Schlagwort „Serienkiller“ bei IMDb gelistet, und ab dem 7. November gesellt sich ein weiterer Psycho-Thriller dazu – RED ROOMS – ZEUGIN DES BÖSEN. Doch warum faszinieren uns Serienmörder und ihre Verbrechen so sehr?
Die wachsende Popularität von True-Crime-Formaten zeigt, wie stark die Faszination für das Böse geworden ist. Ob als Podcast, Dokumentation oder Spielfilm – das Interesse an den verstörenden Geschichten realer Verbrechen zieht die ZuschauerInnen in den Bann. Serienmörder wie Ted Bundy oder Jeffrey Dahmer sind längst zu kulturellen Figuren geworden, die sowohl abschrecken als auch anziehen. Doch woher kommt dieser morbide Reiz? Eine mögliche Erklärung: Der Nervenkitzel ermöglicht uns, auf sichere Weise unsere Ängste zu konfrontieren und Emotionen zu erleben, die uns das Gefühl von Lebendigkeit geben. Das Eintauchen in die menschliche Psyche und die Frage, was Menschen zu solchen Taten treibt, hält die Faszination aufrecht.
Spannend ist, dass Frauen besonders häufig das Publikum dieser Formate bilden. PsychologInnen vermuten, dass die Identifikation mit den Opfern und die menschliche Dimension der Verbrechen hierbei eine Rolle spielen. Die oft zentrale Beziehung zwischen Täter und Opfer schafft eine emotionale Bindung, die die ZuschauerInnen fesselt.
Ein eher selten thematisiertes Phänomen ist das „Groupie“-Verhalten gegenüber realen Serienkillern. Menschen wie Charles Manson erhielten bis zu ihrem Tod Bewundererbriefe und sogar Heiratsanträge. RED ROOMS – ZEUGIN DES BÖSEN greift diese Thematik auf und zeigt die düstere Faszination einer jungen Frau, die sich zu einem verurteilten Serienmörder hingezogen fühlt. Der Film begleitet Kelly-Anne (Juliette Gariépy) auf ihrem Weg durch den Prozess gegen den Serienkiller Ludovic Chevalier (Maxwell McCabe-Lokos), während sie in eine gefährliche Obsession abrutscht.
Über den Film:
Kelly-Anne verbringt jede Nacht vor dem Gerichtsgebäude, um bei jeder Verhandlung dabei zu sein. Im Laufe der Zeit freundet sie sich mit einem weiteren „Groupie“ an, doch das Gefühl der Normalität täuscht. Ihre Besessenheit treibt sie dazu, im Darknet nach einem grausamen Video zu suchen, das den Mord an Chevaliers letztem Opfer zeigt. Regisseur Pascal Plante („Nadia, Butterfly“) bringt in RED ROOMS – ZEUGIN DES BÖSEN die Abgründe menschlicher Psyche auf die Leinwand und erschafft einen verstörenden Psycho-Thriller, der vor allem durch subtile Schockmomente überzeugt.